Der Zeitpunkt des Gesellschafterwechsels als steuerliches Gestaltungsinstrument
– Zugleich ein Appell zur Rückkehr zu einer Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit –
Sascha Hautkappe, B.Sc. / StB Dipl.-Fw. Nils Linnemann, M.A.
Der Beitrag widmet sich der aktuellen BFH-Rspr. und der geänderten Verwaltungsauffassung zur anteiligen Zuordnung des GewSt-Messbetrags auf unterjährig ausgeschiedene Gesellschafter. Diese führt vorbehaltlich gegenläufiger zivilrechtlicher Vereinbarungen zu einer stark zeitpunktabhängigen Gesamtsteuerbelastung. Diese Zeitpunktabhängigkeit wird auf Käufer- und Verkäuferebene analysiert, Gestaltungsoptionen werden aufgezeigt und für die Rückkehr zu einer an der Leistungsfähigkeit orientierten Besteuerung plädiert.
Inhaltsübersicht
- I. Einführung
- II. Sinn und Zweck der Steuerermäßigung für Einkünfte aus Gewerbebetrieb
- 1. GewSt als Objektsteuer
- 2. Verfassungsrechtliche Legitimierung einer Doppelbelastung
- 3. Reduzierung der Doppelbelastung durch Steuerermäßigung i.S.d. § 35 EStG
- III. Unterjährige Gesellschafter-/Unternehmerwechsel
- 1. Unterjährige Gesellschafterwechsel
- a) Bisherige Rechtsauffassung (BMF vom 19.09.2007 und 24.02.2009 )
- b) Neue
- 1. Unterjährige Gesellschafterwechsel