DER BETRIEB
Verlustübernahmeregelung bei Organschaften i.S.d. § 17 KStG – BMF-Schreiben vom 03.04.2019 (DB 2019 S. 1002)

Verlustübernahmeregelung bei Organschaften i.S.d. § 17 KStG – BMF-Schreiben vom 03.04.2019 (DB 2019 S. 1002)

Kommentiert von Prof. Dr. Carsten Pohl, LL.M.

Mit Gesetz vom 09.12.2004 (BGBl. I 2004 S. 3214) wurde dem § 302 AktG ein weiterer Absatz (Abs. 4) hinzugefügt. Zu den Konsequenzen für (bereits bestehende) Organschaften äußerte sich die Finanzverwaltung damals mit BMF-Schreiben vom 16.12.2005 (BStBl. I 2006 S. 12 = DB 2005 S. 2781). Im Zuge gesetzlicher Änderungen und neuerer BFH-Rspr. sah sich die Finanzverwaltung erneut dazu veranlasst, zu dieser Thematik Stellung zu nehmen.

Inhaltsübersicht

  • I. Ausgangspunkt
  • II. Das BMF-Schreiben
    • 1. Anpassungsmöglichkeit
    • 2. Anpassung und Neuabschluss
    • 3. Kein Anpassungsbedarf bei Beendigung der Organschaft vor dem 01.01.2020
    • 4. Rechtswirkung und Rechtsprechungsrisiko
  • III. Fazit

I. Ausgangspunkt

Nach § 17 Satz 2 Nr. 2 KStG a.F. setzte eine Organschaft mit einer anderen als in § 14 KStG genannten KapGes. (insb. mit einer GmbH) als Organgesellschaft eine Vereinbarung der Verlustübernahme entsprechend den Vorschriften des § 302 AktG voraus. In der Vergangenheit