DER BETRIEB
Deal or No Deal

Deal or No Deal

Sixten Abeling

Sixten Abeling
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Liebe Leserinnen und Leser,

bereits im Jahr 2004 begann unter dem Namen „Der Millionendeal“ die Ausstrahlung der niederländischen Spielshow „Deal or No Deal“ im deutschen Privatfernsehen. Die Sendung avancierte zur wohl bekanntesten Fernsehsendung aus der Feder der Firma Endemol Shine Group. Heute ist „Deal or No Deal Live“, vorgestellt auf der letzten Glücksspielmesse ICE in London, die erste Spielshow, die rund um die Uhr online im Casino läuft.

In politischer Hinsicht hat der Titel „Deal or No Deal“ eher eine traurige Bedeutung erlangt, zeigt er doch, wie gespalten Großbritannien bei der Frage des Austritts aus der EU ist und im politischen Chaos zu versinken droht. Während der konservative Premierminister Boris Johnson offen mit einem No-Deal-Brexit liebäugelt, versucht das Parlament diesen zu verhindern. Der Begriff des No-No-Deal-Brexit macht inzwischen die Runde. Wie auch immer sich die politischen Ereignisse entwickeln – fest steht, dass die Konsequenzen eines No-Deal-Brexit immens wären.

Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, erläutert in seinem Gastkommentar, dass die No-Deal-Bedrohung für viele Unternehmen substanziellen Charakter haben dürfte. Nach realistischer Einschätzung könnten sich im Fall eines harten Brexit die Handelsströme auf beiden Seiten halbieren.

Auf welche ertragsteuerlichen Veränderungen sich sowohl Unternehmen mit Sitz in Großbritannien als auch jene mit Sitz in Deutschland einstellen müssen, arbeiten Bärsch, Spengel, Fischer und Stutzenberger in ihrem Beitrag heraus. Als Implikation für den internationalen Steuerwettbewerb erwarten sie, dass sich der Steuerwettbewerb nicht nur zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich, sondern auch innerhalb der Rest-EU verschärfen dürfte. Für Deutschland empfehlen sie daher, eine aktive steuerliche Standortpolitik zu betreiben.

Mit diesen und den weiteren Themen dieser Ausgabe wünsche ich Ihnen eine informative Lektüre.

Ihr

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