Die Wahrscheinlichkeitstheorie in der Betriebsprüfung
Zusammenfassung des Aufsatzes „Wahrscheinlichkeitstheorie in der Betriebsprüfung“ von Giezek/Wähnert (DB1257344) auf S. 470
Obwohl die gestiegenen Steuerausfallrisiken der digitalisierten Wirtschaft schon länger den Ruf nach wirksameren Prüfungsmethoden nach sich ziehen, wird neuen Betriebsprüfungsverfahren eine pauschale Skepsis entgegengebracht. Warum eigentlich?
Im Rahmen von Betriebsprüfungen gilt es, eine Vielzahl von Sachverhalten anhand der Aufzeichnungen des Steuerpflichtigen zu rekonstruieren. Entsprechend erfolgen Beurteilungen oft auf Basis unsicherer Informationen. Die Betrachtung der verbreiteten Gesamtbildmethoden zeigt sogar, dass Wahrscheinlichkeitsaussagen zumindest in komplexen Prüfungsfragen die Regel sind.
Der übliche Umgang mit der Entscheidung bzw. Beurteilung unter Unsicherheit reicht von einem nicht näher definierten Sollrahmen der Richtsatzsammlung bis zu eher willkürlichen Auf- und Abschlägen eines Geldverkehrs- oder Kalkulationsideals. Genauere Ergebnisse ließen sich erzielen, wenn das mathematische Spezialgebiet für Aussagen unter Unsicherheit zum Einsatz