Die Zeit ist reif für Arbeitgeber-Kündigungen per WhatsApp
Zusammenfassung des Aufsatzes „Ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit: das Schriftformerfordernis des § 623 BGB“ von Vielmeier (DB1285810) auf S. 3051
Wer in Deutschland ein Arbeitsverhältnis beenden will, unterliegt vergleichsweise archaischen Formvorgaben. Die meisten davon haben sich überlebt und sollten geändert werden.
Alle Welt diskutiert über die Umbrüche durch das Arbeitslebens 4.0 – und doch ist ein Zentralbereich des deutschen Arbeitsrechts, das Kündigungsrecht, noch immer vom Zeitgeist der guten alten Bundespost geprägt: Nach wie vor sind Kündigungen und Aufhebungsverträge nur wirksam, wenn sie das strenge Schriftformerfordernis des § 126 BGB beachten. Die Gründe, die den Gesetzgeber einst bewogen haben, dieses strenge Formerfordernis einzuführen, sind jedoch überholt. Der Autor plädiert dafür, § 623 BGB auf den Arbeitnehmerschutz zu reduzieren.
Sowohl der Gesetzgeber als auch das BAG sehen den Zweck des Schriftformerfordernisses zum einen in seiner Warnfunktion, zum anderen in der Klarstellungs- und Beweisfunktion. In der Praxis allerdings führt die Vorgabe der